Wassergefahrengruppe Gadebusch

Vermisstensuche auf dem "Neuklostersee"

17.04.2017

Einsatz 2/2017:

Die Wassergefahrengruppe Gadebusch sucht vermissten Surfer auf "Neuklostersee"

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An diesem Morgen alarmierte uns die Rettungsleitstelle erneut zur Einsatzstelle in Neukloster, zum "Neuklostersee". Wie mit der Wasserschutzpolizei Wismar und der integrierten Rettungsleitstelle in Schwerin mit dem abschließenden Einsatzleiter des Vortages abgesprochen und optimal vorbereitet, startete an diesem Ostersonntag die Suche nach dem vermissten Surfer erneut.

Gleichzeitig erhielt auch die DLRG Zarrentin, wie abgesprochen, einen Hilfeleistungsaufrag, um mit ihren Tauchern zu unterstützen.

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Nach unserer Ankunft an der Badestelle in Neukloster, wurden wir bereits von der Polizei und dem Zugführer des Wassergefahrenzuges NWM erwartet. Der Polizeihubschrauber des PRev Rostock drehte mit seiner Wärmebildtechnik bereits seine Aufklärung.

Nach kurzer Erkundung und der folgenden Lagebesprechung, wurde von der Einsatzleitung, durch die Wasserschutzpolizei Wismar entschieden (vor allem da der starke Wind deutlich nachgelassen hatte), auf anraten der Leitungskräfte der Wassergefahrengruppe, eine Rettungshundestaffel mit speziell ausgebildeten Wasserortungshunden zur Einsatzstelle zu alarmieren.

Da eine solche Bereitschaft/Einheit in unserem Bundeland Mecklenburg Vorpommern bis Dato nicht verfügbar/bzw. vorhanden ist, wurde in der Folge die Rettungshundestaffel der DLRG des Kreises Stormarn (Schleswig Holstein) über die iRLST Süd (Schleswig Holstein)in Bad Oldesloe, alarmiert.

Zeitgleich wurde unser MZB "Geysir" zu Wasser gelassen und der Neuklostersee wurde erneut mittels Sonartechnik abgetastet. Mit unserem zweiten Boot, dem MRB "Jumper", suchten wir den Rand des Ufers ab. Lt. Einsatzauftrag des Zugführers der WGfGr´n NWM, so weit und so tief (also Ufernah) wie möglich!

Die kurz darauf eintreffende DLRG Zarrentin ließ ebenfalls zwei Boote zu Wasser (ferner eines davon mit Side-Scan-Sonar) und deren Taucher rüsteten sich zum sofortigen Einsatz (in Bereitschaft) aus.

Bis zum Eintreffen der Rettungshundestaffel, suchten die Taucher die Flächen größräumig ab, die laut Side-Scan-Sonar einen Sucherfolg erahnen ließen. Aber leider stets ohne Erfolg!

Als die Rettungshundestaffel an der Einsatzstelle angekommen war, wurden die Hunde mit ihren Hundeführern/innen auf den Booten aufgenommen und die in Frage kommenden Bereiche wurden (laut Zeugenaussagen wo der vermisste Surfer untergegangen war) "abgeschnüffelt". Die Stellen an denen die Hunde mehr als deutlich anschlugen, wurden mittels Bojen markiert und anschließend zur Sicherheit mit dem Side-Scan-Sonar nochmals abgetastet. Nach Annahme, dass der Vermisste dort unter der Wasseroberfläche zu finden sei (positives Sonarbild und das deutliche Anschlagen des Hundes), gingen umgehend die Taucher zu Wasser.

Parallel ließ die DLRG Kreis Stormarn (Schleswig Holstein) ihr Boot zu Wasser, um mit einem weiteren Wasserortungshund den See abzusuchen.

Zur Sicherheit suchten die ebenfalls mitgebrachten Flächensuchhunde den Rand des Ufers dort ab, wo unser MRB "Jumper", aufgrund des Flachwassers nicht hinkommen und weiter suchen konnte.

Nach mehr als 12 stündigem Einsatz am "Neuklostersee"​, musste am Abend die Suche nach dem vermissten Surfer, erneut wegen der einsetzenden Dunkelheit abgebrochen werden! Trotz des unermüdlichen Einsatzes aller vor Ort befindlichen Einsatzkräfte konnte die männliche Person nicht ausfindig werden.

Somit blieb uns traurigerweise nichts anderes mehr über, als die Einsatzstelle, "unerfolgreich", an die Wasserschutzpolizei Wismar wieder "zurück zu übergeben".

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An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals ganz herzlich bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Neukloster, die eine tolle Versorgung/Verpflegung der Einsatzkräfte auf die Beine gestellt und mit ihrer Technik für eine stabile Stromversorgung und somit für einen reibungsloseren Einsatzverlauf gesorgt haben.

Nach "frisch machen" der Technik in unserer Rettungswache in Gadebusch, konnten wir den restlichen Ostersonntagabend, wenn auch sehr verspätet, mit unseren Familien verbringen.

!!! In Gedanken sind wir bei den Angehörigen des vermissten fünfzig jährigen Urlaubers aus Hamburg !!!

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Videos zum Einsatz:

Video 1 Video 2 Video 3

Zeitungsartikel:
Onlinebericht von SVZ.de

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Einsatzdaten:
Einsatzbeginn: 16.04.2017 um 08:52 Uhr
Einsatzende: 16.04.2017 um 22:30 Uhr
Einsatzkräfte: 6 Kameraden
Einsatzmittel: GW-Wassergefahren (4477/58/01), MZB "Geysir" mit Trailer, KTW-4 (4477/86/01), MRB "Jumper" mit Trailer

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Eingesetzte Kräfte:
- Wassergefahrengruppe des DRK Gadebusch (DRK Kreisverband Nordwestmecklenburg)
- Wasserschutzpolizei Wismar
- DLRG Zarrentin
- Zugführung Wassergefahrenzug Katastrophenschutz Nordwestmecklenburg
- DLRG Kreis Stormarn (Schleswig Holstein)
- Freiwillige Feuerwehr Neukloster
- Polizeihubschrauber PRev Rostock
- Schutzpolizei PRev Wismar
- Notfallseelsorger


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Ebenfalls bedanken wir uns sehr für die umsichtige und ehrliche Berichterstattung der vor Ort anwesneden Medien!