Wassergefahrengruppe Gadebusch

Ausbildungswochenende Poel

19.09.2018


In Kirchdorf wurden die Boote zu Wasser gelassen.



Die geborgene Kiteausrüstung konnte der Polizei in Timmendorf übergeben werden.



Am Freitag den 14.09.2018 machte sich die Wassergefahrengruppe Gadebusch gegen 15 Uhr mit beiden Booten, dem Zeltanhänger und beiden Fahrzeugen (eine Kameradin fuhr mit ihrem Privatwagen) auf den Weg zum Ausbildungswochenende auf Poel.

Nach Ankunft in Kirchdorf slippten wir unseren Boote und deren Besatzungen machten sich auf dem Weg über die Ostsee nach Timmendorf auf. Die Fahrzeugführer nahmen den Landweg und begannen nach Ankunft auf dem Campingplatz "Am Leuchtturm" in Timmendorf mit dem Aufbau der Unterkunft.
Nachdem die Boote angekommen, festgemacht und die Gruppe wieder komplett war, wurde der Aufbau beendet und es gab selbstgemachte Soljanka.

Nachdem alle satt waren, begann der erste Ausbildungsteil und es ging nochmal aufs Wasser.
Am nächsten Morgen wartete ein deftiges Frühstück auf unsere Kameraden, denn ein anstrengender Ausbildungstag stand vor uns. Und wie anstrengend es wurde, haben wir ja schon berichtet.
Gegen neun Uhr, nachdem noch einige organisatorische Dinge geklärt wurden, waren die Boote "Geysir" und "Jumper" auf dem Wasser und der erste Ausbildungsteil bestand in der Übersetzung eines "geretteten" von Boot zu Boot. Da in der Regel die geretteten Menschen auch Verletzungen erleiden, musste der "Verletzte" auch versorgt werden. Bei einer Windstärke von 5 und in Böen 6 war das ein hartes und schwieriges Unterfangen, aber der Ausbildungsteil konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
Der zweite Teil bestand im sogenannten "Mann-über-Bord" Manöver. Da die Wellen zu hoch waren und für die Ausbildung es zu gefährlich gewesen wäre einen echten Menschen ins Wasser zu lassen, improvisierten wir mit Hilfe von Rettungsringen. Hier waren ganz besonders die Bootführer gefordert. Denn sie mussten nicht nur die richtigen Befehle geben und allem im Blick behalten, sondern hatten bei sehr starken Seegang ordentlich zu tun das jeweilige Boot nah genug an den "ertrinkenden" zu manövrieren, ohne diesen zu gefährden. Aber auch hier wurden die Ergebnisse nach mehrmaligen Versuchen immer besser und zum Ende des Ausbildungsteils liefen die Manöver tadellos.

Aufgrund des Seegangs, des Windes und der Manöver, entschieden wir uns etwa eine Stunde später als geplant, die Ausbildung zu unterbrechen und die Mittagspause ein zu läuten.
Nach einem typischen Mittagessen für ehrenamtliche Einsatzkräfte und dem Versuch einer kleinen Ruhephase, meldete sich plötzlich der Digitalmeldeempfänger und wir arbeiteten die Einsätze gewissenhaft und erfolgreich ab!
Hier der Link zu den Einsätzen auf Facebook.

Während wir noch im Einsatz waren, erreichte auch der Sachbearbeiter Katastrophenschutz des Landkreis Nordwestmecklenburg, Herr Udo Boddien samt Gattin, Timmendorf. Er folgte der Einladung unserer Gruppe und konnte die abschließenden Arbeiten beider Einsätze live verfolgen. Nachdem die Einsätze beendet waren, entschieden wir uns spontan zu einer Kaffeepause um zum einen die nassen Einsatzklamotten zu wechseln und zum anderen sich von innen etwas aufzuwärmen, denn danach ging es nochmals aufs Wasser und hier wurden noch einmal diverse Manöver geübt, bevor es wieder zurück auf den Campingplatz ging und wir den Abend gemeinsam mit unseren Gästen bei lecker Gegrilltem und vielen Gesprächen ausklingen ließen.

Am Sonntagmorgen weckte uns ein völlig anderes Wetter als am Vortag. Die Sonne schien und es war fast windstill. Wir frühstückten auch hier wieder gemeinsam und in aller Ruhe, bevor wir mit dem Rückbau unserer Unterkunft auf dem Campingplatz begannen. Nachdem alles wieder fest verstaut war, setzten wir wieder nach Kirchdorf um, um das Ausbildungswochenende zu beenden. Nachdem wir alle in Kirchdorf waren, gönnten wir uns ein fischreiches Mittagessen bevor der letzte Ausbildungsteil startete. Hier wurden ebenfalls diverse Manöver durchgeführt, aber auch das richtige funken auf See gefestigt.

Um 16 Uhr wurde die Ausbildung dann durch unseren Bereitschaftsleiter als beendet und voll erfüllt erklärt und wir slippten die Boote wieder aus und machten uns auf den Heimweg nach Gadebusch.
Dort angekommen wurden die Fahrzeuge wieder Fit gemacht, aufgetankt und gereinigt und die Leitstelle, Wasserschutzpolizei usw. wurden 18:30 Uhr über die volle Einsatzbereitschaft am Standort informiert.

An dieser Stelle, können wir uns nur bei all denen bedanken, die für dieses großartige Wochenende verantwortlich waren. Besonders bei den Kameradinnen und Kameraden die das Wochenende organisiert und bei denen die für die tolle Verpflegung gekocht haben. Aber ein großes Dankeschön muss auch an die Hafenmeister der jeweiligen Häfen gesagt werden dürfen. Völlig komplikationslos konnten wir die Boote ein- und ausslippen, durften unentgeltlich die Boote festmachen und unsere Trailer in einem abgeschlossenen Areal lagern. Das zeigt den Stellenwert den das Ehrenamt bei einigen Menschen wirklich hat und dafür sagen wir Dankeschön!
Aber auch der Wasserschutzpolizei und dem Wasserschifffahrtsamt gebührt ein großer Dank, die uns zum einen die Ausbildung in vollem geplanten Umfang genehmigte und auch, besonders während des Einsatzes, für die tolle Zusammenarbeit.

Der Plan für das nächste Jahr wurde bereits gemacht, ein Termin steht fest und jetzt schauen wir nur noch, wo die Ausbildung stattfinden wird. Auf jeden Fall werden wir weiter berichten!